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Abgrenzung zum Industriegütermarketing und Dienstleistungsmarketing
Obwohl die grundlegenden Marketingprinzipien universell sind, weist das Handelsmarketing spezifische Merkmale auf, die es vom Industriegütermarketing und Dienstleistungsmarketing unterscheiden:
Industriegütermarketing (B2B-Marketing)
- Kunden: Hier sind die Kunden andere Unternehmen oder Organisationen. Der Kaufprozess ist oft komplexer, rationaler und involviert mehrere Entscheidungsträger (Buying Center).
- Produkte: Es handelt sich um Investitionsgüter, Rohstoffe, Halbzeuge oder Systemlösungen. Die Produkte sind oft technisch komplex und erfordern intensive Beratung.
- Marketinginstrumente: Persönlicher Verkauf, Direktmarketing, Fachmessen und technische Dokumentationen spielen eine größere Rolle als Massenwerbung. Die Beziehungspflege ist langfristiger und intensiver.
Beispiel: Ein Hersteller von Maschinen verkauft seine Produkte an ein produzierendes Unternehmen.
Dienstleistungsmarketing
- Produkte: Dienstleistungen sind immateriell, nicht lagerbar, heterogen (Qualität kann variieren) und untrennbar mit der Erbringung verbunden (Produktion und Konsum fallen zusammen).
- Marketinginstrumente: Neben den klassischen 4 Ps (Produkt, Preis, Promotion, Place) werden oft die erweiterten 3 Ps (People, Processes, Physical Evidence) betrachtet. Die Qualität der Dienstleistung hängt stark vom Personal und den Prozessen ab.
- Kundenkontakt: Der direkte Kundenkontakt ist oft intensiver und entscheidender für die Wahrnehmung der Dienstleistungsqualität.
Beispiel: Eine Bank, ein Friseursalon oder ein Reisebüro.
Handelsmarketing
- Produkte: Der Handel vertreibt in der Regel physische Produkte (Konsumgüter), die von anderen Herstellern produziert wurden. Er agiert als Bindeglied in der Wertschöpfungskette.
- Kunden: Die Zielgruppe sind in der Regel Endverbraucher (B2C), was Massenmarketingansätze relevant macht.
- Sortiment: Der Handel stellt ein Sortiment aus vielen verschiedenen Produkten und Marken zusammen. Die Sortimentsgestaltung ist eine zentrale Marketingaufgabe.
- Standort: Der physische Standort (Ladenlokal) und seine Attraktivität sind von überragender Bedeutung.
- Atmosphäre: Die Gestaltung des Verkaufsraums (Ladenbau, Visual Merchandising, Ambiente) beeinflusst das Einkaufserlebnis maßgeblich.
- Persönliche Beratung: Im stationären Handel spielt die Qualität der Kundenberatung eine wichtige Rolle.
- Preis: Preisstrategien, Rabatte und Aktionen sind oft sehr dynamisch und wettbewerbsintensiv.
