Personalentwicklung + Übungsaufgaben
August 31, 2025Personalcontrolling + Übungsaufgaben
August 31, 2025Lohn- und Gehaltsformen
Zeitlohn vs. Leistungslohn
- Zeitlohn: Die Entlohnung erfolgt nach der Dauer der Arbeitszeit (Stunden-, Monatslohn). Er bietet dem Arbeitnehmer finanzielle Sicherheit, schafft aber keinen direkten Leistungsanreiz. Er ist sinnvoll, wo die Leistung schwer messbar ist.
- Leistungslohn: Die Entlohnung bemisst sich nach der erbrachten Leistung.
- Akkordlohn: Bezahlung pro Stück (im Handel selten).
- Prämienlohn: Zusätzlich zum Grundgehalt wird eine Prämie für das Erreichen bestimmter Ziele gezahlt (z.B. Qualitätsprämie für geringe Fehlerquote, Mengenprämie für Umsatzziele).
- Provision: Eine prozentuale Beteiligung am erzielten Umsatz oder Gewinn. Dies ist ein typisches Instrument für Verkäufer im Außendienst oder in Branchen mit hohem Beratungsanteil.
Anforderungsgerechte Entgeltfindung
Das Prinzip der Lohngerechtigkeit besagt, dass die Höhe des Entgelts der Schwierigkeit und dem Wert der Arbeit entsprechen soll. Um dies zu objektivieren, werden Verfahren der Arbeitsbewertung eingesetzt. Man unterscheidet summarische Verfahren (pauschaler Vergleich von Tätigkeiten) und analytische Verfahren. Das bekannteste analytische Verfahren ist das Genfer Schema, das eine Tätigkeit anhand verschiedener Anforderungsarten bewertet (z.B. Können, Verantwortung, Arbeitsbelastung, Umweltbedingungen). Das Ergebnis ist ein Punktwert, der als Basis für die Einordnung in eine Lohngruppe dient.
Anreizsysteme und Zusatzleistungen (Benefits)
Die Motivation von Mitarbeitern wird nicht nur durch das Grundgehalt beeinflusst.
- Materielle Anreize: Alle geldwerten Vorteile. Dazu gehören variable Vergütungsbestandteile wie Boni oder Erfolgsbeteiligungen, aber auch Warengutscheine und der klassische Personalrabatt.
- Immaterielle Anreize: Nicht-monetäre Faktoren, die oft eine ebenso große oder größere Wirkung haben. Dazu zählen Lob und Anerkennung durch die Führungskraft, ein gutes Arbeitsklima, die Möglichkeit zu flexiblen Arbeitszeiten, interessante Entwicklungschancen oder Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements (z.B. Fitnessstudiokooperationen).
Sozialleistungen: Leistungen, die der Arbeitgeber zusätzlich zum Lohn erbringt. Man unterscheidet gesetzliche (Beiträge zur Sozialversicherung), tarifliche (z.B. Urlaubsgeld laut Tarifvertrag) und freiwillige betriebliche Sozialleistungen (z.B. Zuschuss zur betrieblichen Altersvorsorge, eine Kantine, Fahrtkostenzuschüsse).
Infografik
Mehr als nur Gehalt
Eine visuelle Analyse moderner Vergütungsmodelle und Anreizsysteme im Handel.
Die Basis: Lohn- & Gehaltsformen
Die Struktur der Vergütung legt den Grundstein für die finanzielle Sicherheit und den Leistungsanreiz der Mitarbeiter. Die Wahl des Modells hängt stark von der Messbarkeit der Leistung ab.
Zeitlohn
Entlohnung nach Arbeitszeit (z.B. Monatsgehalt). Bietet finanzielle Sicherheit, aber keinen direkten Leistungsanreiz. Ideal für kreative oder schwer messbare Tätigkeiten.
Leistungslohn
Entlohnung nach Ergebnis (z.B. Provision, Prämie). Schafft starke Leistungsanreize, kann aber zu Konkurrenzdruck und Vernachlässigung nicht-messbarer Aufgaben führen.
Typische Vergütungsstrukturen im Vergleich
Je nach Position variiert der Anteil der leistungsbezogenen Vergütung erheblich. Im Vertrieb ist der variable Anteil typischerweise höher als in der Verwaltung.
Fairness im Fokus: Anforderungsgerechte Entgelte
Lohngerechtigkeit bedeutet, dass die Bezahlung dem Wert und der Schwierigkeit einer Tätigkeit entspricht. Analytische Verfahren wie das Genfer Schema helfen, dies objektiv zu bewerten.
Können
(Ausbildung, Erfahrung)
Belastung
(Geistig, Körperlich)
Verantwortung
(Für Personal, Mittel)
Umwelt
(Lärm, Schmutz)
Analytische Arbeitsbewertung
Jede Anforderungsart wird mit Punkten bewertet.
Gesamtpunktwert
Die Summe der Punkte ergibt den Arbeitswert.
Lohngruppe
Der Punktwert bestimmt die Eingruppierung.
Der Mix macht's: Materielle & Immaterielle Anreize
Wahre Motivation entsteht durch eine ausgewogene Mischung aus finanziellen Vorteilen und nicht-monetären Faktoren, die das Arbeitsumfeld und die persönliche Entwicklung fördern.
Das Gesamtpaket: Die drei Säulen der Sozialleistungen
Gesetzlich
Vom Staat vorgeschriebene Leistungen, wie die Beiträge zur Sozialversicherung (Rente, Kranken, Pflege, etc.).
Tariflich
In Tarifverträgen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelte Leistungen, z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld.
Freiwillig
Zusätzliche Benefits des Unternehmens, wie betriebliche Altersvorsorge, Fahrtkostenzuschüsse oder eine Kantine.
Übungsaufgaben
Übungsaufgaben: Personalentlohnung
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