Vier Säulen der Marktsegmentierung + Übungsfragen
August 23, 2025Der Mensch als Erfolgsfaktor + Übungsfragen
August 23, 2025Grundlagen der Unternehmensführung und -organisation
Grundverständnis von Unternehmen und Management
Merkmale und Ziele von Handelsunternehmen
Handelsunternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft. Sie fungieren als Bindeglied zwischen Herstellern und Endverbrauchern (oder anderen Unternehmen). Ihre Hauptaufgabe ist die Überbrückung von räumlichen, zeitlichen, quantitativen und qualitativen Unterschieden zwischen Warenproduktion und Warenbedarf.
Typische Merkmale von Handelsunternehmen:
- Sortimentsfunktion: Handelsunternehmen beschaffen Waren von verschiedenen Herstellern und stellen sie zu einem kundenorientierten Sortiment zusammen. Man unterscheidet hierbei:
- Sortimentsbreite: Anzahl der geführten Warengruppen (z.B. Lebensmittel, Elektronik, Kleidung).
- Sortimentstiefe: Anzahl der verschiedenen Artikel und Varianten innerhalb einer Warengruppe (z.B. viele verschiedene Joghurtsorten).
- Standortgebundenheit: Der physische Standort ist (insbesondere im stationären Handel) ein entscheidender Erfolgsfaktor, der die Erreichbarkeit für Kunden bestimmt.
- Personalintensität: Qualifiziertes und motiviertes Personal ist für Beratung, Verkauf und Kundenservice von zentraler Bedeutung.
- Logistikfunktion: Sie umfasst den Einkauf, den Transport, die Lagerung und die Verteilung der Waren (Warenwirtschaft).
- Kapitalbindung: Kapital ist vor allem im Warenlager und in der Geschäftsausstattung gebunden.
Ziele von Handelsunternehmen:
Ziele sind angestrebte zukünftige Zustände, die durch unternehmerisches Handeln erreicht werden sollen. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen ökonomischen und außerökonomischen Zielen.
- Ökonomische (wirtschaftliche) Ziele: Diese sind in der Regel quantifizierbar und auf den finanziellen Erfolg ausgerichtet.
- Gewinnmaximierung: Langfristige Erzielung eines möglichst hohen Gewinns.
- Umsatzsteigerung: Erhöhung der Verkaufserlöse.
- Rentabilitätsziele: z.B. Eigenkapitalrentabilität, Umsatzrentabilität.
- Marktanteil erhöhen/sichern: Den eigenen Anteil am Gesamtmarktvolumen steigern.
- Liquiditätssicherung: Jederzeit in der Lage sein, fällige Verbindlichkeiten zu begleichen.
- Außerökonomische (soziale/ökologische) Ziele: Diese sind oft nicht direkt in Geldeinheiten messbar, aber für den langfristigen Erfolg ebenso wichtig.
- Soziale Ziele: Hohe Mitarbeiterzufriedenheit, gute Arbeitsbedingungen, Schaffung von Arbeitsplätzen, soziale Verantwortung.
- Ökologische Ziele: Nachhaltiges Wirtschaften, Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, Anbieten von umweltfreundlichen Produkten.
- Macht- und Prestigeziele: Unabhängigkeit sichern, Unternehmensimage verbessern, politischen und gesellschaftlichen Einfluss gewinnen.
Zielbeziehungen: Ziele können sich gegenseitig beeinflussen. Man unterscheidet:
- Zielharmonie: Die Verfolgung eines Ziels fördert die Erreichung eines anderen (z.B. hohe Mitarbeiterzufriedenheit führt zu besserem Kundenservice und steigert den Umsatz).
- Zielkonflikt: Die Erreichung eines Ziels behindert ein anderes (z.B. hohe Investitionen in Umweltschutz können kurzfristig den Gewinn schmälern).
Zielneutralität: Die Ziele beeinflussen sich nicht gegenseitig.
Infografik
Das Fundament des Handels
Ein Einblick in die Merkmale und Ziele, die Handelsunternehmen definieren und antreiben.
Die fünf Säulen eines Handelsunternehmens
Sortiment
Zusammenstellung von Waren verschiedener Hersteller in Breite und Tiefe.
Standort
Entscheidender Erfolgsfaktor für die Erreichbarkeit der Kunden im stationären Handel.
Personal
Zentral für Beratung, Verkauf und den direkten Kundenservice.
Logistik
Umfasst Einkauf, Lagerung und Verteilung der Waren an den Endkunden.
Kapital
Ist hauptsächlich im Warenlager und der Geschäftsausstattung gebunden.
Die zwei Seiten des Erfolgs: Unternehmensziele
Ökonomische Ziele
Diese Ziele sind quantifizierbar und direkt auf den finanziellen Erfolg des Unternehmens ausgerichtet.
- Gewinnmaximierung
- Umsatzsteigerung & Marktanteil
- Rentabilität sichern
- Liquidität gewährleisten
Außerökonomische Ziele
Diese oft qualitativen Ziele sind für den langfristigen Erfolg und die gesellschaftliche Akzeptanz entscheidend.
- Soziale Verantwortung (Mitarbeiter)
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Positives Unternehmensimage
- Gesellschaftlicher Einfluss
Priorisierung wirtschaftlicher Ziele
Unternehmen müssen ihre wirtschaftlichen Ziele strategisch gewichten. Während die langfristige Gewinnmaximierung oft das übergeordnete Ziel ist, sind Umsatz und Marktanteil wichtige Treiber, um dieses Ziel zu erreichen. Die Liquidität bildet dabei das Fundament, ohne das kein anderes Ziel verfolgt werden kann.
Der Balanceakt: Zielbeziehungen
Kein Ziel steht für sich allein. Das Erreichen eines Ziels kann ein anderes fördern, behindern oder unberührt lassen. Erfolgreiches Management erfordert das Navigieren dieser komplexen Beziehungen.
Zielharmonie
Ein Ziel fördert ein anderes. Beispiel: Hohe Mitarbeiterzufriedenheit führt zu besserem Service und steigert den Umsatz.
Zielkonflikt
Ein Ziel behindert ein anderes. Beispiel: Investitionen in teure, nachhaltige Verpackungen können kurzfristig den Gewinn schmälern.
Zielneutralität
Ziele beeinflussen sich nicht. Beispiel: Die Umstellung auf Ökostrom hat keinen direkten Einfluss auf die Sortimentstiefe.
Übungsfragen
Übungsfragen: Grundlagen der Unternehmensführung
Quiz abgeschlossen!
Dein Ergebnis: 0 von 0